Schildkrötkänguru


Koma, Stoma, Haribo - Ein Klinikkrimi von Kurt Tauber


Ein Mut machendes Buch, eine schonungsloser Bericht über das Weiterleben nach dem Sterben - Taschenbuch, 156 Seiten, 9,95 Euro


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Kurt Taubers "Schildkrötkänguru - Koma, Stoma, Haribo. Ein Krankenhauskrimi". Taschenbuch,

19 x 12,4 cm, 156 Seiten.

Inhalt

Der Journalist, Satiriker, Fotograf und Photographica-Sammler Kurt Tauber (Jahrgang 1951) beschreibt in seinem Buch „Schildkrötkänguru“ ungeschminkt die Erfahrungen, Empfindungen, Hoffnungen und Ängste aus den ersten rund sechs Monaten seines „zweiten Lebens“.

Der Buchtitel umschreibt in einem Wort seine ersten Empfindungen im Krankenhaus: bewegungsunfähig auf dem Rücken liegen wie eine Schildkröte und dann noch einen Beutel am Bauch wie ein Känguru: Koma und Stoma. Dazu als Gegensatz Haribo: Die ersten Gummibärchen seines neuen Lebens versetzten ihn fast in Euphorie. Ein Zustand, der sich immer wieder mit tiefster Depression abwechselte.

Am 28. Januar 2013 war er nach einem Darmdurchbruch mit Sepsis schon klinisch tot, wurde wiederbelebt und notoperiert, erlitt ein Multiorganversagen und lag Tage im Koma. Mühsam musste er wieder atmen, essen, reden und laufen lernen.

Überraschende und schon deshalb wohltuende Unterstützung erfuhr Tauber in dieser Zeit vor allem von seiner geschiedenen Ehefrau, selbst krebskrank, und seinen – offenbar plötzlich erwachsen gewordenen – Kindern.

 

Was er dabei teilweise fassungslos erlebte, was ihn schier zur Verzweiflung brachte und was ihn letztlich am Leben hielt, berichtet Tauber voller Selbstironie in seinem Erstlings-Roman „Schildkrötkänguru“ (erschienen um die Jahreswende 2013/2014).

 

Taubers augenzwinkerndes Fazit damals: „Die Familie ist wieder zusammengerückt. Allein dafür hat sich das Ganze gelohnt!“


Nachtrag (Sommer 2015):


Inzwischen ist eigentlich wieder genug Stoff für ein Nachfolgebuch zusammengekommen. Auch einen Titel gäbe es schon, sollte sich Tauber noch dazu durchringen, das alles zu Papier zu bringen. Denn gerade als er sich gesundheitlich wieder etwas aufgerappelt hatte, erlitt er, ausgerechnet an dem Tag, als "sein" Museum den Förderpreis des Kulturpreises 2014 verliehen bekam, im Krankenhaus bei einem Routineaufenthalt einen erneuten Zusammenbruch mit Herzstillstand und anderen Komplikationen. Die Folge: Ein halbes Jahr Klinik und Reha.

 

In dieser Zeit starb auch seine Frau, eine Nichtraucherin und Frischluftfanatikerin, an Lungenkrebs. Bei der Trauerfeier war er verhindert: Er lag noch auf der Intensivstation. Tauber musste erneut, wie schon Anfang 2013, wochenlang künstlich beatmet werden. Monatelang sah es so aus, als ob er im Rollstuhl und damit im betreuten Wohnen landen würde. Tauber schaffte es dank intensiver Physio- und Ergotherapie - für seine Ärzte ein kleines Wunder - , dass er auf Rollator und Rollstuhl verzichten konnte. Alleine die Erlebnisse und Empfindungen in den vielen Wochen auf der Intensivstation ergäben genug Stoff für ein neues Buch...


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